Hörgeräte können Demenz vermeiden
Nachlassende Sinne erhöhen das Risiko
Hörgeräte können bei vielen älteren Menschen eine Demenz vermeiden. Das hat ein internationales Forscherteam mit einer im Fachjournal „The Lancet Public Health“ präsentierten Studie drastisch untermauert. Demnach hatten Menschen mit Schwerhörigkeit ohne Hörgerät ein um 42 Prozent erhöhtes Risiko, eine Demenz zu bekommen. Trugen Schwerhörige dagegen ein Hörgerät, glich das Risiko dem von normal hörenden Menschen, berichtete das Team um Dongshan Zhu von der Shandong Universität im chinesischen Jinan.
Dass bei einer altersbedingen Hörverminderung das Risiko für eine Demenz deutlich erhöht ist, war schon länger bekannt. „Wenn die Sinnesorgane nachlassen, wächst gleichzeitig auch das Risiko für Demenz“, sagt auch Peter Berlit, Neurologe und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Allerdings war bisher noch nicht so klar belegt, dass die Korrektur der Hörprobleme durch Hörhilfen einen erheblichen Beitrag zur Demenzprävention sein kann. „Das zeigt diese Studie eigentlich sehr schön!“, sagte Berlit. Daher sie es besonders ratsam dem so früh wie möglich entgegenzuwirken.